„Bridging the gap“: Forschungstag 2024 an der DHBW Karlsruhe

Über 30 Vorträge, über 30 Poster, die Forschungsprojekte dokumentieren und darstellen, mehr als 60 Einreichungen über 230 Teilnehmende – das war der DHBW Forschungstag 2024. Dieser fand am Mittwoch, 3. Juli und Donnerstag, 4. Juli, unter dem Motto „Bridging the Gap – Innovationstransfer für Studium und Praxis“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Karlsruhe statt. Außerdem wurden 50 Jahre Duales Studium in diesem Rahmen gefeiert und so waren auch etliche Vertreter*innen aus der Praxis vor Ort, um zu sehen, mit Hilfe welcher Forschungsthemen und -projekten neue Erkenntnisse hinsichtlich der Kooperation zwischen Studium, Lehre, Wissenschaft, Wirtschaft, Hochschule, Institutionen und Unternehmen gewonnen werden können.

 

Nachhaltig und zukunftsorientiert
In verschiedenen Clustern beschäftigt sich die DHBW Karlsruhe beispielsweise mit nachhaltigen Materialien und Produktionsprozessen sowie Werkstoffen. Aktuell werden beispielweise im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Dualen Partner Caprisonne Verpackungen entwickelt, die nach Gebrauch wiederverwertet werden können. Im Rahmen des Forschungstransfers und der Zusammenarbeit von Forschenden und Unternehmen werden auch immer wieder neue Lösungen hinsichtlich der innovativen Unternehmensführung und -steuerung, des Change Managements und der Unternehmensbewertungen erarbeitet.
Parallel zu den Vortragssessions wurden die neuesten Projekte in einer Posterausstellung im Foyer der DHBW Karlsruhe präsentiert. Diese konnten später bewertet werden. Die besten drei wurden prämiert. Außerdem wurden Führungen durch diverse Forschungslabore wie zum Beispiel dem Eye Tracking-Labor und dem RaHM-Lab angeboten und die Teilnehmenden konnten sich sich so einen Eindruck von der Forschung an der DHBW Karlsruhe verschaffen.

Lösungen finden
Um Lösungen ging es Prof. Dr.-Ing. Stephan Schenkel, dem Rektor der DHBW Karlsruhe. Anlässlich des nun siebten Forschungstages, bei dem man die aktuelle Lage und Situation zwischen Theorie und Praxis betrachte, sei er begeistert über diejenigen, die die Veranstaltung organisiert haben sowie die vielen Teilnehmenden. Sein Dank gehe speziell an seinen Stellvertreter Roland Küstermann und den Förderverein der DHBW Karlsruhe – ohne beide sei eine solche Veranstaltung nicht zu stemmen gewesen. In seiner Begrüßung stellte er fest: „Der Forschungsauftrag steht bei uns im Gesetz. Wir sind die drittmittelstärkste Studienakademie. Das funktioniert nur durch Sichtbarkeit, Kommunikation - vermittelbar anhand einer Veranstaltung wie heute, Fernsehauftritte, in denen Professoren neueste Forschungsergebnisse präsentieren wie z.B. wiederverwertbare Kaffeefilter. Auch über Forschungspublikationen erreicht man Sichtbarkeit und Bekanntheit.“

Gelingender Transfer in die Praxis
Dr. Isabel Rössler von der Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) GmbH befasste sich in der Keynote gemeinsam mit Dr. Nicolas Reum damit, wie Forschung, Forschungsbewertung und der Transfer in die Praxis gelingen kann. Für den Transfer und die Forschungsbewertung sei sie da, sagte Rössler. Beides befinde sich gerade sehr in Bewegung. Die unmittelbare Folge daraus sei, dass keine klassischen Bewertungssysteme mehr genutzt werden sollten, sondern vielmehr der Fokus auf den Transfer in die Praxis gesetzt werden solle. „Wenn alle Akteure aus Wissenschaft und Politik zusammengreifen und sich den Herausforderungen stellen, dann kann das gelingen.“

Herausforderungen
Eine der Herausforderungen fasste sie bildhaft und auch provokativ zusammen, in Anbetracht der Fragen „Was ist Forschung und wie findet sie statt? Wie gelangt man anhand der Forschungen zu mehr Reputation?“ sei die Frage: Was ist wichtiger: A-Journal oder Apothekenumschau?  Ersteres bringe mehr Reputation und das zweite lesen rund neun Millionen Leser*innen. Verständlichkeit, Kommunikationsfähigkeit, aber auch verschiedene Schwerpunkte setzen, forschen und in die Praxis gehen - nicht nur in die Wissenschaft, sondern auch in die Politik, das könne zu bereichernden Ergebnissen führen. Anschaulich erläuterte sie das sogenannte Innovationsökosystem, das Wissenschaft, Wirtschaft und Politik miteinander verbinde. Allgemein gehe es um Wertschätzung, Inklusion und Nachhaltigkeit.
Betrachte man die Duale Hochschule in ihrer Rolle im Innovationsökosystem, so könne die Hochschule allein ein einzelnes Wissenschaftsfeld nicht voranbringen. „Dazu braucht man einen Praxispartner.“ Dieser bringe das nötige Geld, um weiter zu forschen. „Auch ein Unternehmen profitiert unter Umständen von einem Produkt. Dort sieht man dann auch den Sinn dahinter und verkauft es.“

Konklusion
Der Forschungstag der DHBW, der in diesem Jahr unter dem Motto „Bridging the Gap“ stand, zeigt die Wichtigkeit der Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Es gilt zwischen Lehre, Weiterbildung, Forschung und beruflicher Anwendung Brücken zu bauen. Hochschule, öffentliche Institutionen und Unternehmen sowie soziale Einrichtungen sollen zusammen gedacht werden, um so zukunftsweisende Synergien aufzuzeigen und die Leistung der DHBW in Forschung, Innovation und Transfer (FIT) sichtbarer zu machen.

Zum Abschluss des Forschungstags übergab Prof. Dr. Roland Küstermann, Prorektor und Dekan der Fakultät Technik der DHBW den Stab an Prof. Dr. Claus Mühlhan, Prorektor und Dekan der Fakultät Technik der DHBW Mannheim.
Der nächste DHBW-Forschungstag findet am 2.-3. Juli 2025 an der DHBW Mannheim zum Thema FIT4Transfer statt.

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