Die neue Präsidentin der DHBW besucht den Campus Horb
In den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit als Präsidentin der DHBW hatte es Prof. Dr. Martina Klärle geschafft alle Standorte der DHBW zu besuchen. Das heißt fast, denn nachdem sie zuvor den Standort Stuttgart besuchte, kam die Präsidentin zum Abschluss ihrer Tour durch Baden-Württemberg nun „als krönender Abschluss“ am 18. Mai 2022 an Tag 107 an die Außenstelle Horb. In zwei Gesprächsrunden mit Mitarbeitenden und der Professorenschaft des Campus sowie mit Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft fand ein reger Austausch statt. Das gegenseitige Kennenlernen stand dabei im Fokus.
Vormittags stand zunächst ein Gespräch mit der Leitungsebene auf dem Programm, bei dem sich Präsidentin Klärle mit Campusleiterin Prof. Antje Katona, Prof. Dr. Joachim Weber, Rektor der DHBW Stuttgart, und Prof. Dr. Harald Mandel, Dekan Technik und Prorektor gemeinsam austauschte. Letzterer kam stilecht und passend zum Thema Nachhaltigkeit, das den Besuch der Präsidentin den ganzen Tag über begleitete, in einem Brennstoffzellenfahrzeug aus Stuttgart angereist.
Nach einem kurzen Abstecher zum Campus Horb-Hohenberg und einer Mittagspause wurde Präsidentin Klärle dann gespannt von den Beschäftigten des Campus erwartet. Auf dem Weg in das Audimax hieß der humanoide Roboter Pepper die Präsidentin herzlich willkommen. Diese freute sich besonders auf das Kennenlernen am Campus Horb und seiner ausschließlich technischen Studiengänge. Denn als Ingenieurin könne sie sich schneller auf technische Themen einlassen. Auch nach 107 Tagen habe sie es bisher an keinem Tag bereut Präsidentin der DHBW zu sein und sie sei sich sicher, hier am richtigen Ort zu sein. Kein Wunder, denn das duale Studienmodell habe sie schon länger begeistert. Prof.in Klärle präsentierte sich als Präsidentin, die ein offenes Ohr für Neues hat und der ein guter und enger Austausch zwischen Präsidium und den Standorten wichtig ist. Gemeinsam soll der Weg weiter gegangen werden, die Studierenden dazu zu befähigen die Gesellschaft in die richtige Richtung zu entwickeln. Als Expertin im Bereich Nachhaltigkeit liegt ihr dieses Ressort und die gesellschaftliche Verantwortung die damit einhergeht besonders am Herzen. Per Livestream konnten alle Beschäftigten der DHBW Stuttgart, die persönlich nicht vor Ort dabei sein konnten, an dem regen Austausch teilhaben.
Im Anschluss an das Gespräch zeigte Prof.in Katona bei einem Rundgang durch das Haus und dem Besuch unterschiedlicher Labore mit welchen zukunftsweisenden Themenfeldern sich die Ingenieurinnen und Ingenieure von morgen am Campus Horb beschäftigen. Im Labor für Versorgungs- und Energiemanagement präsentierte Prof. Martin Hornberger, wie am Campus bereits seit über 20 Jahren Studierende für die Energiewende fit gemacht werden. „Das ist das Labor, wo ich sofort wieder reingehen würde. Hier sind die Themen, die heute gebraucht werden“, so Klärle ganz in ihrem Element. Wie sie zuvor erwähnte, schlage ihr Herz als Geodätin und Umweltwissenschaftlerin für die Schnittstelle, wo Umwelt und Zahlen, Daten, Fakten zusammenkommen.
Prof. Dr. Bernhard Rief stellte das Thema „nachhaltige Kunststoffe“ sowie den neuen Studienschwerpunkt Digitale Produktentwicklung und Nachhaltigkeit in der Kunststofftechnik mit den dazugehörigen Laboren vor. Im Labor der Additiven Fertigung überreichten Prof. Oliver Keßling und Laboringenieur Christian Behr ein „kleines Werk“ aus dem 3D-Drucker – ein Schild mit der Aufschrift „Klärle in the LÄND“. Auch in der Smart Factory von Prof. Dr. Jansen, wo sich die Präsidentin in die „Virtual Reality“ begab, gab es ein kleines Mitbringsel aus den Händen von Laboringenieur Andreas Berndsen - einen eigens beschrifteten Kuli.
Dass am Campus Horb nicht nur gelehrt, sondern auch geforscht wird zeigten Prof. Dr. Joachim Grill mit einer kurzen Vorstellung seines Forschungsprojekts LeeAS sowie Prof. Dr. Martin Plümicke, der seinen Forschungsschwerpunkt „Java-TX“ sowie das dazugehörige Promotionsprojekt des Doktoranden Andreas Stadelmeier vorstellte.
Als Beispiel für erfolgreiche Studienarbeiten präsentierte Student Michael Felkel den zum Elektro-Trabant umgebauten Oldtimer mit Brennstoffzellen Rangeextender. Prof. Dr. Olaf Herden stellte der Präsidentin das Projekt „Informatik in der Grundschule“ vor, denn es ist wichtig die nächste Generation frühzeitig für das Thema Technik zu begeistern. Zum Abschluss des Rundgangs stellte Prof. Dr. Ulf-R. Müller seinen Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen und den Ideenwettbewerb zu den Nachhaltigkeitstagen 2022 vor, den der Campus Horb gemeinsam mit der Stadt veranstaltet.
Mit vielen Eindrücken über den Campus begab sich Präsidentin Klärle dann in den Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Campusleiterin Katona begrüßte die geladenen Gäste und stellte die Ergebnisse einer Umfrage bei den Dualen Partnern vor, die zeigt, was die Unternehmen an der dualen Partnerschaft besonders schätzen oder wo sie noch Handlungsbedarf sehen. Oberbürgermeister Rosenberger nutzte die Gelegenheit, um unterschiedliche Erweiterungsmöglichkeiten des Campus Horb aufzuzeigen, die multifunktional von Hochschule und Stadt genutzt werden könnten. Nicht nur die Stadt, auch der Landkreis möchte die Weiterentwicklung des Campus unterstützen, betonte auch Landrat Dr. Michael Rückert.
Präsidentin Klärle zeigte sich geehrt und gerührt wie sie in Horb von allen Beteiligten empfangen wurde. Es zeige, dass sie ein verlässlicher Partner sein könne. Klärle stellte heraus, dass ihr die Regionalität und die Dualität sehr wichtig sind. „Eines meiner Ziele in den nächsten sechs Jahren Amtszeit ist, dass man die Hochschule in der Regionalität weiter stärkt“, so Klärle, die dafür mit Zwischenapplaus bedacht wurde. „Der Technische Bereich ist gefragt, wie nie zuvor.“ Mit ihr als Präsidentin dürfe die DHBW wachsen, in Themenbereichen, die benötigt würden. Auch das Thema der Internationalisierung, dass Klärle für sich auch als sehr wichtiges Ziel ausgerufen hat, wurde rege diskutiert. „Je kleiner der Standort, desto internationaler muss er sein“, so Klärle. Die Dualen Partner bestärkten den Bedarf nach Ausbau der Internationalität, sowohl im Bereich der Lehre als auch bei dem Entgegenwirken des Nachwuchskräftemangels. Zum Abschluss eines langen Tages überreichte Katona der Präsidentin als kleine Erinnerung an den Besuch in Horb einen Regenschirm als Zeichen für eine hoffentlich gute Zusammenarbeit mit den Worten: „Wir lassen Sie nicht im Regen stehen!“