DHBW-Präsidentin Klärle auf Antrittsbesuch an der DHBW Karlsruhe
„Mein Schreibtisch steht in Stuttgart und dort werden auch viele Entscheidungen getroffen. Aber die DHBW ist dort, wo Lehrende und Studierende zusammenkommen. Hier in den Hörsälen, auf den Fluren, im Studienalltag steppt der Bär.“ Und genau daher seien ihr die Besuche an den DHBW-Standorten im Land so wichtig, erklärte Prof. Dr. Martina Klärle, die neue Präsidentin der DHBW, bei ihrem Standortbesuch in Karlsruhe.
„Ich möchte spüren, was den Akteuren unserer Hochschule gerade wichtig ist, was die Themen sind, die aktuell bewegen.“ Und natürlich wolle sie sich auch im Kollegium vorstellen und ein wenig von sich selbst erzählen. „Für mich ist der Besuch hier in Karlsruhe schon aus persönlichen Gründen ein besonderer“, so Klärle. „Hier in der Stadt habe ich im Zuge meiner Ausbildung zur Vermessungstechnikerin die Berufsschule besucht und meine erste Berufliche Bildung erfahren. Insofern habe ich eine enge Verbindung zu dieser Stadt und mag sie sehr gerne.“
Klärle zeichnete sodann ihren beruflichen Werdegang nach, erläuterte Meilensteine ihrer Karriere und betonte, dass es vor allem zwei Leidenschaften seien, die sie wissenschaftlich prägen: „Ich liebe Zahlen und ich liebe die Natur, so fanden sich an der Schnittstelle zwischen Algorithmen und dem Klimaschutz meine Forschungsfelder“, verriet sie. „Im Grunde ist es die zentrale Frage der Nachhaltigkeit, die ich mir kontinuierlich gestellt habe und mir immer wieder stelle: Wie kann ein möglichst sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Umgang miteinander am besten funktionieren?“ Es sei wichtig, dass folgenden Generationen mindestens genauso gute, möglichst sogar bessere Rahmenbedingungen vorfinden wie unsere Generation, dass man das Thema Nachhaltigkeit nie aus den Augen verliere. Dieser Aspekt schlage sich selbstverständlich auch in ihrer Forschung nieder, für die nach wie vor ihr Herz schlage. „Jedoch sind Forschung und Lehre für mich direkt verknüpft – ich werde daher nach einer einjährigen Pause auch wieder lehren“, erklärte die DHBW-Präsidentin. „Ich brauche diese Bodenhaftung.“
Sie habe in den ersten Tagen und Wochen ihrer neuen Tätigkeit bereits viel gelernt und die Freude über ihr neues Amt sei dadurch nur gewachsen: „Ich bin immer noch auf Wolke 7, weil mich diese Herausforderung sehr motiviert.“
Zehn Punkte habe Sie identifiziert, die zentral für die Gestaltung des Profils der Hochschule seien. „Wichtige Punkte sind für mich das klare Bekenntnis zur Dualität und auch die Internationalität, die gerade hier an der DHBW Karlsruhe durch die Nähe zu Frankreich und entsprechende Kooperationen vorbildlich gelebt wird“, betonte Klärle. „Auch die Schlagworte Agilität und Qualität haben für mich hohe Priorität: Wir brauchen als Hochschule Beinfreiheit und Gestaltungsspielräume. Ich wünsche mir schlanke Prozesse, effizientes Arbeiten und einfache Strukturen.“ Und selbstverständlich sei es auch der wertschätzende Umgang miteinander, der die Basis für den gemeinsamen Erfolg bilde: „Wir haben an der DHBW 34.000 Studierende, 2.500 Mitarbeiter*innen, 10.000 Lehrbeauftragte, 200.000 Alumni und 9.000 Duale Partner – wir sind ein großes Team“, so die Präsidentin. „Ein afrikanisches Sprichwort besagt, dass man, wenn man schnell vorankommen möchte, alleine gehen soll. Wenn man allerdings weit gehen will, sollte man in der Gruppe gehen. Genau das habe ich vor, ich möchte die DHBW weit voranbringen und dazu brauche ihre Unterstützung. Helfen Sie mir bitte, die Erfolgsgeschichte der DHBW weiterzuschreiben.“
Prof. Dr. Klärle stellte sich nach ihrer Antrittsrede im Audimax noch den Fragen aus dem Auditorium und wurde dann von Rektor Prof. Dr. Stephan Schenkel durch die Hochschule geführt. Nach einer Gesprächsrunde auf Leitungsebene traf sie sich am Nachmittag mit den Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule, mit Vertreter*innen von Unternehmen, der IHK und lokalen Politiker*innen zum Austausch. Dabei entwickelte sich ein angeregtes Gespräch mit dem Oberbürgermeister von Karlsruhe, Frank Mentrup, über die Agilität in Hochschule und Kommune sowie über den Einsatz von KI und wie diese Technologie helfen kann.
Text: ST, DI, Foto: DHBW KA//ST