DHBW Fachtag „Digitale Transformation“
Die Digitalisierung verändert Wirtschaft und Gesellschaft noch tiefgreifender als die Globalisierung – darüber sind sich Ökonomen einig. Wohin die Reise geht, darüber diskutierten beim zweiten Fachtag Digitale Transformation der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) am 7. Februar Professoren/-innen, Forscher/-innen und Lehrbeauftragte der DHBW.
Digitalisierung als Thema in der Lehre
Prof. Dr. Nicole Graf, Rektorin der DHBW Heilbronn, begrüßte die knapp 120 Gäste aus ganz Baden-Württemberg in der Aula des Bildungscampus und betonte die besondere Bedeutung der digitalen Transformation für die DHBW: „Als DHBW ist es unsere Aufgabe, die Region mit Fach- und Führungskräften zu versorgen. Da alle Branchen massiv von der Digitalisierung betroffen sind, müssen wir uns in der Lehre und Forschung intensiv damit auseinandersetzen. Für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen ist es unerlässlich, intensiv die Weiterentwicklung digitaler Studieninhalte voranzutreiben.“ Bereits jetzt seien aus diesem Grund digitale Inhalte in allen Studiengängen der DHBW Heilbronn verankert.
Dreiklang aus Forschung, Innovation und Transfer
DHBW-Präsident Prof. Arnold van Zyl PhD hob die wichtige Funktion der DHBW als Schnittstelle zwischen akademischer Lehre und Forschung und der Unternehmenspraxis hervor: „Mit unserer besonderen Form der Wissensarbeit sorgen wir dafür, dass das erworbene Wissen auch tatsächlich zur Wertschöpfung beiträgt und in die Gesellschaft getragen wird.“ Van Zyl ist wichtig, dass sich die Arbeit mit Wissen im tertiären Bereich nicht nur in Fachpublikationen niederschlägt: „Das Wissen muss in Lösungen, Produkte und Innovationen transferiert werden und zur gesellschaftlichen und regionalen Weiterentwicklung beitragen.“
Wie die IT unser Leben verändert hat
Bechtle-Mitbegründer und Visionär Ralf Klenk nahm die Zuhörer in seinem Vortrag mit auf eine „IT-Reise im Zeitraffer“. Er erinnerte an die Anfänge der PC-Ära, skizzierte die Erfolgsgeschichten von IBM, Apple, Microsoft und auch Bechtle. „Man konnte in dieser Zeit gar nicht anders als erfolgreich sein“, so Klenk über die 1980er Jahre der IT-Branche. Dennoch hätte er sich damals nicht vorstellen können, wie tiefgreifend die IT heute unsere Welt verändert: „Die IT ist intuitiv geworden, sie ist für unser Privatleben ebenso wichtig wie für unsere beruflichen Tätigkeiten.“ Völlig neue Kommunikationsstrukturen hätte die IT geschaffen, die ein Eigenleben entwickelt hätten. Die wichtigsten IT-Themen der Zukunft sieht Klenk daher in Fragestellungen zur Datensicherheit und neuen Security-Systemen.
Digitalisierung verändert die Arbeit der Hochschulen
Florian Rampelt, stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle des Hochschulforums Digitalisierung beim Stifterverband, beschäftigte sich in seinem Vortrag damit, welche Kompetenzen Hochschulen im digitalen Zeitalter benötigen. Seine These: „Der digitale Wandel eröffnet Hochschulen neue Potenziale zur Weiterentwicklung ihrer Angebote und Strukturen in allen Leistungsbereichen und dabei ganz besonders auch von Studium und Lehre. Alle Akteure an Hochschulen müssen dies als eine gemeinsame Aufgabe verstehen und noch stärker als bisher die inner- und außerhochschulische Kooperation in den Vordergrund stellen.“ Wichtig sei es, sich auch auf Unsicherheiten einlassen zu können und vor allem immer wieder bereit zu sein, neue Kompetenzen zu erwerben.
In verschiedenen Workshops konnten die Gäste in zwei parallelen Zeitfenstern ihre Forschungsfelder zur Digitalisierung vorstellen und diskutieren. Dabei ging es unter anderem um Zukunftsstrategien für mittelständische Unternehmen, kooperierende Robotersysteme, KI am Beispiel von Technologieadaptionen, Data Analytics sowie um den technologischen Wandel in Organisationen und die Auswirkungen auf die zukünftige Arbeit.
Abschließend diskutierten DHBW-Präsident Prof. Arnold van Zyl PhD, Prof. Dr. Dr. Rainer Przywara, Rektor der DHBW Heidenheim und Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Prorektor der DHBW Mosbach, auf dem Podium darüber, wie die DHBW im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit der Dualen Partner in den Regionen auch künftig schnell auf die Herausforderungen der Digitalisierung reagieren kann. Das Fazit: Die DHBW werde mit ihrer besonderen Form der Wissensarbeit und dem Dreiklang aus Forschung, Innovation und Transfer ihren Beitrag dazu leisten, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Dualen Partner zu stärken. Der Fachtag sei ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.