Intersektorale Führungskompetenz: „eine Investition in unser Land“
Von Mobilitätsstrategien der Zukunft über die Integration geflüchteter Menschen bis zum örtlichen Energiekonzept: Dringende gesellschaftspolitische Herausforderungen wie diese machen eine bessere Kommunikation und Koordination zwischen Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft unabdingbar. Dabei geht es um „intersektorale Governance“. Das Land Baden-Württemberg, der Arbeitgeberverband Südwestmetall, die Dieter Schwarz Stiftung und die Robert Bosch Stiftung brachten daher heute gemeinsam die Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg (ISoG BW) auf den Weg. Am DHBW CAS wird sie leitenden Mitarbeitern*innen aus Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft im direkten Austausch intersektorale Führungskompetenzen vermitteln.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der heutigen Auftaktveranstaltung der ISoG BW in der Villa Reitzenstein in Stuttgart:
„Ob Klimakrise, Migration, Verkehr oder die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum: Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen und müssen in einer vielfach vernetzten Dynamik interagieren, um öffentliche Projekte zum Erfolg zu führen. Es gibt heute kaum ein Vorhaben, bei dem man es sich leisten könnte, im eigenen Saft zu schmoren. Silo-Denken hat ausgedient. Wir erleben heute tagtäglich, wie eine moderne, aufgeklärte und, Gott sei Dank, auch aufmüpfigere Zivilgesellschaft transparente Verfahren und gute Begründungen erwartet. Die Intersectoral School of Governance ist daher eine Investition in die Zukunft unseres Landes, die sich auszahlen wird.“
Staatsrätin Gisela Erler zur feierlichen Unterzeichnung der Fördervereinbarungen mit der DHBW:
„Im engen Schulterschluss zwischen dem Land Baden-Württemberg, dem Arbeitgeberverband Südwestmetall, der Dieter Schwarz Stiftung und der Robert Bosch Stiftung findet heute der Auftakt zur ISoG BW statt. Unser gemeinsames Ziel ist es, am Center for Advanced Studies an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg einen Ort zu schaffen, an dem Wissen und Kompetenzen vermittelt werden, um interdisziplinäre Lösungen und intersektorales Arbeiten gemeinsam erfolgreich zu gestalten.“
Wenn Mitglieder von Bürgerinitiativen auf Fachleute aus Energiekonzernen treffen, Vertreter*innen von Behörden hinzukommen und sich viele weitere fachliche Experten*innen einbringen – dann ist sehr gute Kommunikation untereinander gefragt. Das Ziel sind intersektorale, das heißt die Sektoren von Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft übergreifende Lösungen. Führungskräfte aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssen künftig in der Lage sein, diese intersektoralen Prozesse zu analysieren, zu initiieren, zu kommunizieren, zu gestalten und zu steuern.
Die ISoG BW am DHBW CAS bietet daher ab April 2020 ein berufsintegrierendes Executive Programm an. „Intersektorale Zusammenarbeit an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gehört zum Wesenskern der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung wollen wir zum Erfolg dieses einzigartigen Projekts beitragen. Denn gesellschaftlicher Fortschritt gelingt dann, wenn unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen, anerkannt und respektiert werden“, sagt Dr. Wolf Dieter Heinbach, Kanzler der DHBW. Fach- und Führungskräfte erhalten nach der erfolgreichen Teilnahme an dem 18-monatigen Weiterbildungsangebot der ISoG BW wahlweise eine Teilnahmebescheinigung für die wissenschaftliche Weiterbildung oder aber ein Diploma of Advanced Studies (DAS) mit ECTS-Leistungspunkten, die sie auf weitere Studiengänge anrechnen lassen können.
Darüber hinaus werden die Förderer*innen der ISoG BW öffentliche Diskurse organisieren. Die Termine an verschiedenen Orten im Land sollen den Austausch zwischen Vertretern*innen von Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie der interessierten Bevölkerung ermöglichen.
„Der heutige Auftakt zur Intersectoral School of Governance ist ein wichtiger Meilenstein“ freut sich Prof. Dr. Paul-Stefan Roß, der als Dekan am DHBW CAS das Projekt verantwortet. „Die Konzeptentwicklung für die ISoG BW war selbst ein intensiver spannender intersektoraler Prozess. Vertreter*innen aus Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft mussten sich auf gemeinsame Ziele verständigen – und haben unmittelbar erfahren, dass die verschiedenen Bereiche unterschiedliche Sprachen sprechen, von unterschiedlichen Prinzipien geleitet sind und unterschiedliche Entscheidungswege haben.“
Mehr zur Intersectoral School of Governance Baden-Württemberg (ISoG BW)