Zugang zu modernen Fertigungsverfahren öffnen – DHBW Heidenheim baut FabLab auf
Einfach ein Werkstück erstellen, ohne Vorbereitungszeit und mit wenig Schulungsbedarf – Was bei der klassischen Herstellung von Bauteilen nahezu undenkbar ist, machen moderne Fertigungsverfahren möglich. „Natürlich können unsere Studierenden auch mit Anlagen wie CNC-Fräsmaschinen Teile für ihre Projekte erstellen, aber mal eben auf die Schnelle geht das in der Regel nicht“, erklärt Prof. Dr. Andreas Mahr, Prorektor und Dekan der Fakultät Technik an der DHBW Heidenheim. Anders verhalte es sich mit neuen Technologien wie beispielsweise kooperativen Robotern, 3D-Druckern und Laser-Cuttern. „Diese stehen aber noch längst nicht in allen Unternehmen bereit“, erläutert der Prorektor. „Damit die Studierenden bereits während ihres Studiums ihre eigenen Erfahrungen mit diesen neuen Techniken machen können, haben wir in den vergangenen Monaten unser FabLab aufgebaut.“
Im FabLab der DHBW Heidenheim stehen Techniken wie 3D-Drucker, Laser-Cutter sowie eine Elektronik-Werkstatt zur Verfügung. Auch gibt es Unterstützung im Bereich Microcontroller bzw. Raspberry Pi, und es werden entsprechende Kurse angeboten. „Im FabLab ist es möglich, den Studierenden und anderen Interessierten ohne großen Schulungsaufwand einen raschen Einstieg in die Fertigung zu vermitteln. Sie können hier individuelle Bauteile und Kleinserien mittels Druck- und Schneideverfahren erstellen“, erläutert Prof. Dr. Andreas Mahr.
„Das FabLab wird aktuell überwiegend von Studierenden aus den technischen Studiengängen bzw. der Informatik genutzt“, erklärt Till Hänisch, Professor im Studiengang Wirtschaftsinformatik. Aber auch interessierte Studierende aus anderen Studiengängen können das Angebot nutzen. „Das FabLab ist als offene Werkstatt zu verstehen, die insbesondere von Studierenden und Schulen genutzt werden kann. In Zukunft wollen wir das FabLab an festen Terminen, beispielsweise ein bis zwei Mal pro Monat, für alle Interessierten zugänglich machen.“ Eine erste konkrete Kooperation mit der Zukunftsakademie für Herbst gibt es bereits, und auch im Rahmen des MINT-Camps haben schon Schülerinnen im FabLab gewerkelt.
Prof. Dr. Andreas Mahr sieht das FabLab als Bestandteil des digitalen Wandels in Heidenheim bzw. Ostwürttemberg: „Mit dem FabLab wollen wir einen Beitrag zur Digitalisierung in regionalen Unternehmen leisten.“ Das FabLab sieht er als eine passende Ergänzung zu den bisher verfügbaren Fertigungstechniken der DHBW Heidenheim, aber auch zum TechnoLab des Technologiezentrums Heidenheim und zum DigiHub Ostwürttemberg. Georg Würffel, Wirtschaftsförderer der Stadt Heidenheim ergänzt: „Das FabLab, das TechnoLab und das DigiHub sind gemeinsam ein Knoten im Netz und werden somit künftig der Anlaufpunkt für Schüler, Studierende, Tüftler, Ingenieure und Unternehmen für digitale Entwicklungen am Standort Heidenheim sein. Somit können wir aktive Wirtschaftsförderung für Heidenheim leisten und schaffen einen neuen Standortvorteil.“