Studie der DHBW Stuttgart: 200 Probanden testen autonomes Fahren
Etwa 200 Testfahrer zwischen 19 und 81 Jahren haben an einer User-Experience-Studie des Zentrums für empirische Forschung (ZEF) der DHBW Stuttgart zum autonomen Fahren teilgenommen. Studierende haben im Dezember 2016 Erhebungen dazu durchgeführt; die Auswertungen erfolgen bis Februar 2017 – auf dem ZEF-Forschungskolloquium im Juni 2017 werden die Ergebnisse den Unternehmen und der Öffentlichkeit vorgestellt, darüber hinaus im September 2017 im Bundestag vor Parlamentariern des Verkehrsausschusses in Berlin präsentiert.
Selbstfahrende Autos sind keine Zukunftsvision, sondern durch erste Serienfahrzeuge im Alltag erlebbar. Welche Chancen und Risiken ergeben sich dadurch allerdings aus Konsumentensicht für Verkehrsteilnehmer? Wie werden autonome Fahrfunktionen wahrgenommen? Mit diesen Fragestellungen beschäftigen sich Studierende der DHBW Stuttgart im Rahmen der Studie zum Thema.
Durch eine Testfahrt mit Serienfahrzeugen der Mercedes E-Klasse bzw. des Tesla Model S sollten Testfahrer Leistungs- und Wahrnehmungsdimensionen wie z.B. Sicherheit, Fahrspaß und Kontrollierbarkeit vor und nach einer Probefahrt bewerten. Währenddessen sind die Probanden zum „Think Aloud“ angehalten, um die ad hoc Assoziationen zu den jeweiligen Situationen zu erfassen.
Die Studie ist durch die Realisierung einer Testfahrt mit einem Serienfahrzeug mit autonomen Fahrfunktionen (in Abgrenzung zu Simulationen oder Filmen, die bisher eingesetzt wurden) in der Forschungslandschaft einzigartig und hat nicht nur eine hohe wissenschaftliche, sondern auch eine hohe anwendungsbezogene Bedeutung.
Die Studie erfolgt im Kontext des Open Mega City Labs, das derzeit auf Initiative von 10 Gründungsunternehmen als non-profit association entsteht. Neben den Unternehmen gibt es aus jedem europäischen Land eine forschende Hochschule, die das Open Mega City Lab wissenschaftlich begleitet. Für Deutschland übernimmt das Zentrum für empirische Forschung (ZEF) der DHBW Stuttgart diese Aufgabe. Unter wissenschaftlicher Leitung des ZEF führen 21 dual Studierende des 5. Semesters die Fragebogenumsetzung, Datenerhebung und -auswertung der Studie zum autonomen Fahren durch.
Das Studiendesign wurde in Kooperation mit Kollegen/innen der ESSCA School of Management Paris, der Kent University in Canterbury und der ESADE Business School in Barcelona entwickelt. Im Rahmen der europäischen Kooperation agiert die DHBW/das ZEF als Pilot – die europäischen Partner replizieren die Studie in ihren jeweiligen Ländern im nächsten Jahr.
Auf Basis dieser Pilotstudie sollen zukünftig vergleichbare Studien in verschiedenen europäischen und nicht-europäischen Ländern folgen, die einen für alle Teilnehmer des Open Mega City Lab zugänglichen und verwertbaren Datenpool bilden.